RUHE Unternehmensgruppe startet in Parmen die erste Bio-LNG-Anlage in Brandenburg

Parmen (Uckermark), 26. Oktober 2023 – Es ist fast geschafft! In Parmen in der Uckermark realisiert die RUHE Unternehmensgruppe ihre zweite Produktionsanlage für nachhaltiges Bio-LNG. Die Anlage wird eine Kapazität von 7,5 Tonnen pro Tag haben und im November in Betrieb gehen. Mit dem Kraftstoff aus lokaler Produktion soll bald die Region rund um den Standort versorgt werden. Im vergangenen Jahr hatte RUHE die deutschlandweit erste Kompaktanlage in Darchau bei Lüneburg gestartet, die täglich bis zu 2,5 Tonnen klimaneutralen Kraftstoff für LKW und Traktoren herstellt. In 2024 will die RUHE Gruppe, die ihre Aktivitäten von der Zentrale im niedersächsischen Lüsche aus steuert, weitere acht Anlagen mit einer Gesamtkapazität von mehr als 60 Tonnen Bio-LNG pro Tag an Kundenstandorten und eigenen Standorten der Gruppe umsetzen. Das Modell kann durch seine kompakte Bauart zum Vorbild für viele Agrarbetriebe in Deutschland und Europa werden. Bild: Bio-LNG Anlage in Parmen Bislang haben landwirtschaftliche Betriebe Biogas meist zur Stromerzeugung genutzt. Die neue Anlage in Parmen wird, so wie ihr Schwester-Standort in Darchau, stattdessen anteilig Bio-LNG („Bio Liquefied Natural Gas“) produzieren. Mit dem grünen Treibstoff können LKW, Traktoren, Schiffe und Busse klimafreundlich angetrieben werden. Der Biokraftstoff aus landwirtschaftlichen Reststoffen kann für viele Landwirte ein neues Geschäftsmodell darstellen. „Als RUHE Unternehmensgruppe setzen wir für die Zukunft auf Nachhaltigkeit und regionale Energiekonzepte aus der Landwirtschaft. Ein entscheidender Baustein dafür ist die Produktion von Bio-LNG, da wir damit unseren Beitrag zu einer regionalen Kreislaufwirtschaft weiter ausbauen“, so Thomas Rolfes, Geschäftsführer der RUHE Unternehmensgruppe. Negative CO2-Bilanz von Treibstoff aus Bio-LNG Die Zertifizierung der drei beteiligten Biogasanlagen in Parmen nach den Kriterien des REDCert EU-Systems hat RUHE bereits abgeschlossen. Über das Tankstellennetz eines Partnerunternehmens soll das Bio-LNG in einem regionalen Umkreis in den deutschen Verkehr gebracht werden. Eine Teilmenge will der Unternehmensbereich RUHE Agrar, der sich innerhalb der Gruppe auf das Management von landwirtschaftlichen Betrieben sowie von Biogasanlagen konzentriert, zum Betrieb eigener Fahrzeuge nutzen. Technisch entsprechend ausgestattete LKW wurden bereits angeschafft bzw. umgerüstet. Bild: Umgerüsteter Fendt 936 der RUHE Gruppe mit Bio-LNG Front-Tank Unternehmensgründer und Gesellschafter Kunibert Ruhe will mit der zweiten Modellanlage ein weiteres starkes Zeichen für die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs setzen. „Mit dem phasenübergreifenden Zukunftskonzept für Biogas können wir die Verkehrswende aktiv mitgestalten“, so Ruhe. „Wir wollen der Branche mit unserer Initiative auch den dringenden Rückenwind für lokal produzierte, dezentrale und erneuerbare Energien geben. Mit diesem Projekt wird erstmalig in Deutschland über ein eigenes Mikrogasnetz zur Verknüpfung von mehreren Biogasanlagen dezentral Bio-LNG produziert. Dies ist ein weiterer Meilenstein für die Biogasbranche“, so Ruhe. Die Aufbereitung und Verflüssigung am Standort in Parmen wird über ein Mikrogasnetz von acht Kilometern zwischen den Biogasanlagen in Fürstenhagen und Parmen und von rund sechs Kilometern zwischen den Biogasanlagen Fürstenwerder und Parmen mit zusätzlichem Rohgas versorgt. Der Clou an der Veredelung von Biogas: Die CO2-Bilanz der Nutzung von Bio-LNG als Treibstoff fällt negativ aus, wenn Abfallprodukte wie Gülle und Mist aus Betrieben […]

Erste Bio-LNG-Kompaktanlage Deutschlands im niedersächsischen Darchau produziert CO2-neutralen Kraftstoff für LKW

Darchau/Amt Neuhaus, 9. August 2022 – Gülle und Mist aus der Region wird zu CO2-neutralem Bio-Treibstoff für den Schwerlastverkehr! Die Agrarvereinigung e.G. Darchau drückte am 09.08.2022 bei ihrer neuartigen Bio-LNG-Anlage auf den grünen Startknopf. Die kompakte 500 Kilowatt-Anlage, eingeweiht im Beisein des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff, hat Modellcharakter für viele Agrarbetriebe in ganz Deutschland. Wurde Biogas bisher meist zur Stromerzeugung genutzt, so produziert die Anlage im Landkreis Lüneburg nahe der Elbe stattdessen flüssiges Bio-LNG („Bio Liquefied Natural Gas“). Damit können dann LKW und Busse angetrieben werden – klimaneutral. Biokraftstoff aus landwirtschaftlichen Reststoffen stellt für Bauern ein neues Geschäftsmodell dar. Freude über die Einweihung: von links: Ulrich Löhr (Landvolk), Christian Wulff (Bundespräsident a.D.), Kunibert Ruhe (Geschäftsführer Ruhe Agrar), Maximilian Ruhe (Geschäftsführer Ruhe Biogas Service), Thomas Rolfes (Geschäftsführer Ruhe Agrar und Ruhe Biogas Service), Boris Drewes (Geschäftsführer Ruhe Biogas Service) Die Bio-LNG-Anlage in Darchau wartet mehr mit Raffinesse als mit Superlativen auf. Ihre Tagesproduktion von bis zu drei Tonnen wirkt zunächst vergleichsweise klein – vor allem angesichts der großen Aufgabe, die Energieversorgung der Republik in allen Sektoren unabhängig von Russland zu machen. Gerade in der Kompaktheit liegt jedoch das enorme Potenzial als Blaupause für einen bundesweiten Rollout. „Wir können jetzt in Deutschland viele kleine dezentrale Bio-LNG-Anlagen gut gebrauchen“, sagt Kunibert Ruhe, Vorstand der Agrarvereinigung e.G. Darchau und Gesellschafter der RUHE Biogas Service GmbH. „Landwirtschaftliche Betriebe können autark in Form einer Kreislaufwirtschaft mit Reststoffen vom eigenen Hof und von Betrieben aus ihrer Region Biogas produzieren und zu Bio-LNG veredeln.“ Bio-Tankstelle für LKW Ruhe ist einer der Pioniere der Biogasanlagen-Branche im Land und Gründer der RUHE Biogas Service GmbH aus Lüsche bei Vechta, die die Anlage weiterentwickelt und mit aufgebaut hat. Die kompakte Einheit in Darchau allein ersetzt pro Jahr etwa 1,3 Millionen Liter fossilen Diesel und spart bis zu 7.000 Tonnen CO2 ein. „Grundsätzlich kann jeder Agrarbetrieb zu einer Bio-LNG-Produktionsstätte werden. Das neue Verflüssigungsmodul können Betreiber bestehender Biogasanlagen nachrüsten, die ein Nachfolgekonzept zur EEG-Förderung für die Verstromung von Biogas suchen“, erläutert Experte Ruhe. Bio-LNG ist deshalb attraktiv für Bauern, weil der Schwerlastverkehr händeringend nach einer klimafreundlichen Alternative sucht. Großes Potenzial für Verkehrswende LKW machen zwar nur sechs Prozent aller Fahrzeuge auf deutschen Straßen aus, verursachen aber 30 Prozent des gesamten CO2. Fossiles Flüssiggas, wie es heute schon häufig zum Einsatz kommt, kann Diesel zwar ebenfalls ersetzen, senkt die Emissionen allerdings nur um bis zu 20 Prozent. Die CO2-Bilanz von Bio-LNG ist dagegen sogar negativ, wenn der Treibstoff aus landwirtschaftlichen Abfallprodukten hergestellt wird. Kunibert Ruhe rechnet das Potenzial hoch: „Nur ca. 30 Prozent des Wirtschaftsdüngers werden derzeit in herkömmlichen Biogasanlagen eingesetzt. Würden wir künftig 100 Prozent nutzen und diese zu Bio-LNG verarbeiten, könnten wir rund 37 Prozent der LKW-Flotte versorgen.“ Dabei sind weitere Reststoffe aus der Landwirtschaft, wie zum Beispiel Stroh und Futterreste noch nicht eingerechnet. Die Jahresproduktion an CO2-freiem Treibstoff der Darchauer Anlage hat sich bereits die Q1 Energie AG vertraglich gesichert, ein Energie- und Tankstellenunternehmen aus Osnabrück. Standardisiertes Modul Mithilfe der Blaupause aus Darchau könnte die Bio-LNG-Produktion […]

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