Die deutsche Landwirtschaft zeichnet sich vor allem durch seine nennenswerte Tierhaltung aus. Um die mehr als 200 Millionen Nutztiere ernähren zu können, steht der Anbau von Futterpflanzen im Vordergrund. Rund 60% der landwirtschaftlichen Flächen, wie bspw. Wiesen, Weiden und auch Ackerland, sind für hierfür vorgesehen.5

Auf rund 23% der ackerbaulich genutzten Flächen werden so genannte Futterpflanzen angebaut. Mit einer Anbaufläche von 2,1 Millionen Hektar nimmt der Anbau von Silomais / Grünmais den Großteil davon ein.6 Rechnet man den Anbau von Körnermais hinzu, liegt die Maisanbaufläche insgesamt bei 2,5 Millionen Hektar.7 Dies entspricht einem Maisanbau ca. alle 4 Jahre auf derselben Fläche.

Bis zum Jahr 2012 hat sich die Fläche des Maisanbaus stetig erhöht, seitdem ist das Niveau der Maisanbaufläche gleichgeblieben.8
Aufgrund des Anstiegs wurde eine negative Diskussion in der Öffentlichkeit hervorgerufen, aus der im Jahr 2007 das Wort „Vermaisung“ in unseren Sprachgebrauch eingeführt wurde.9 In diesem Zusammenhang wird auch heute noch das Wort „Monokultur Mais“ angeführt.

Als Monokultur wird der Anbau von Pflanzenarten bezeichnet, die über mehrere Jahre hinweg auf derselben Anbaufläche angebaut werden.10 Um Monokulturen zu vermeiden, gibt es die so genannte Leitlinie der ordnungsgemäßen Landwirtschaft, in der pflanzenbauliche Maßnahmen festgehalten sind, um eine standortgerechte Bodennutzung und den darauf aufbauenden Kulturpflanzenanbau zu ermöglichen.11

Der Maispflanze wird zu Unrecht eine Belastung für Landschaft und Natur zugewiesen. So konnte in einem Forschungsprojekt an der Universität Gießen herausgestellt werden, dass keine Belastungen für Natur und Landschaft entstehen, wenn ein nachhaltiger Anbau berücksichtigt wird.12 Des Weiteren kann unter der Beachtung von bestimmten Fruchtfolgen der Mais klimaeffizient eingesetzt werden. Positiv ist zudem hervorzuheben, dass in kaum einer anderen Kultur so wenig Pflanzenschutz eingesetzt wird wie im Maisanbau. Insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel sollte das Augenmerk auf die Aufnahme von CO2 und Stickstoff gerichtet werden, da der Mais diese Gase besonders effizient aufnehmen kann.13

Im Rahmen der Diskussion der Vermaisung sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass der Anbau von Futterpflanzen sowohl für die Ernährungsversorgung als auch für die Energie- und Rohstoffversicherung wichtig ist.14